Was ist Armut?
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung spricht immer dann von Armut, wenn ein Zustand definiert wird, indem sich ein Mensch die wirtschaftlichen und sozialen Grundbedürfnisse nicht mehr leisten kann.[1] Das bedeutet, wenn man von den wichtigen Dingen, die man zum Leben benötigt nicht mehr genug hat, oder auf das verzichten muss. So gibt es Menschen, die beispielsweise zu wenig Geld haben, um sich essen oder ein zu Hause leisten zu können. Neben dem Begriff Armut fällt dann oft auch das Wort Mittellosigkeit. Ebenfalls wird bei Armut zwischen verschiedenen Formen unterschieden. So gibt es die absolute, relative, gefühlte Armut, wie auch die Kinderarmut oder Altersarmut.[2]
Die Folgen von Armut
Menschen, die in Armut leben sind gleich doppelt betroffen. Nicht nur, dass sie jeden Tag ums Überleben kämpfen, sie haben auch Folgen, die durch die Armut entstehen, zu meistern. Hierbei können unterschiedliche Auswirkungen zutreffen:
- Existenzielle Folgen: Diese liegen dann vor, wenn es lebensbedrohlich werden kann, beispielsweise weil die Armut dafür sorgt, dass nicht genug Essen vorhanden ist oder kein Geld für eine medizinische Versorgung vorliegt.
- Gesellschaftliche Folgen: Wer arm ist, hat oft nicht die Möglichkeit wie andere Menschen an der Gesellschaft teilzunehmen. Beispielsweise kann hier das Geld für Ausflüge, Kulturveranstaltungen oder ähnliches fehlen. Das wiederum führt dazu, dass man isoliert wird, was ebenfalls eine schleichende Folge der Armut ist.
- Soziale Folgen: Wer unerwartet in Armut gerät, dem ist das unangenehm. Aus diesem Grund können Scham oder psychische Folgen ebenfalls aus Armut resultieren. Depressionen und andere psychische Erkrankungen sind die Folge.
Weitere Folgen von Armut
Nicht nur die sozialen, gesellschaftlichen und existenziellen Folgen werden von Armut ausgelöst. Auch Ängste, psychische Erkrankungen, körperliche Gebrechen und vieles mehr können Folgen von Armut sein. Isolation, das Fehlen von Anerkennung und das Gefühl alles falsch gemacht zu haben, können sogar zum Suizid führen.
Was bedeutet absolute Armut?
Um den Begriff absolute Armut verstehen zu können muss man wissen, dass ein Mensch aus materiellen Gründen nicht in der Lage ist, seine Grundbedürfnisse zu befriedigen. Hierbei hat die Weltbank definiert, ab wann ein Mensch extrem arm ist. Das bedeutet, wenn dieser weniger als 1,90 US-Dollar zur Verfügung am Tag hat. Diesen Betrag benötigt ein Mensch als Minimum, um überleben zu können. Unter dieser genannten Armutsgrenze leben jedoch weltweit 767 Millionen Menschen. Das bedeutet, sie leiden an Hunger und können sich Medikamente nicht leisten. Das wiederum spiegelt sich im gesundheitlichen Zustand wider. Männer, Frauen und Kinder leiden an Mangel und Unterernährung. Doch auch der Zugang zu Bildung oder einem Wohnraum bleibt ihnen verwehrt.
Was wird unter relativer Armut verstanden?
Auch die relative Armut ist nicht zu vernachlässigen. Sie bezieht sich auf soziale Ungleichheiten. Wenn das Einkommen unter dem durchschnittlichen des Landes liegt, wird von einer relativen Armut besprochen. Diese orientiert sich immer am sozialen Umfeld eines Menschen. Auch die soziale Ungleichheit wird hier mit berücksichtigt.
Gefühlte Armut – Ausgrenzung und Diskriminierung
Zu guter Letzt gibt es noch die gefühlte Armut. Sie wird jedoch nicht mit Hilfe von Einkommensgrenzen gemessen. Sie nimmt hierbei den subjektiven Anteil genauer unter die Lupe. Wenn sich ein Mensch wegen seiner wirtschaftlichen Situation gesellschaftlich ausgegrenzt oder diskriminiert fühlt wird von einer gefühlten Armut gesprochen. Sie lässt sich jedoch nicht mit Zahlen messen.[2]
[1] www.bmz.de/de/service/lexikon/armut-14038
[2] www.aktion-deutschland-hilft.de/de/fachthemen/armut/armut-was-ist-das-eigentlich