In diesem Seminar werden einerseits in Vorträgen das theoretische Hintergrundwissen über den Strohbau vermittelt und andererseits in praktischen Übungseinheiten in unserer Werkhalle den Einbau von Strohballen in Holzrahmen und das Verputzen der Ballen mit Lehm und Kalk praktiziert.
Das Seminar richtet sich an alle, die nicht nur theoretisch, sondern vor allem praktisch etwas über den Strohballenbau lernen und erfahren wollen.
Der Strohbau erfährt eine immer steigende Beliebtheit und Verbreitung in Deutschland. Die Strohballen werden dabei als Wärmedämmung zwischen einer Holzkonstruktion verwendet (nichtlastragende Strohballenbau), mit dem Vorteil, eines preiswerten, ökologischen, gut dämmenden und weit verfügbaren, also nachhaltigen Baustoffes.
Die mit Strohballen gedämmten Wände und Dächer erreichen nicht nur höchsten Dämmstandard, sondern verbrauchen im Vergleich zu anderen Dämmstoffen ganz wenig Energie bei ihrer Herstellung. Zu dem speichern sie CO2, im Gegensatz zu anderen Dämmstoffen, die viel CO2 bei der Herstellung emittieren.
In der Praxis haben sich inzwischen weltweit die unterschiedlichsten Strohgebäude bewährt. In Deutschland arbeitet der Fachverband Strohballenbau Deutschland e.V. seit seiner Gründung 2002 daran, die Anerkennung der Strohballenbauweise zu fördern und ihr zum Durchbruch zu verhelfen. Es wurden bislang eine Vielzahl von Baustoffuntersuchungen (u.a. Wärmeschutz, Brandschutz, Feuchteaufnahme) durchgeführt. Seit 2014 ist auch die Direktverputzung von Stroh mit Lehm oder Kalk von einer Zulassung abgedeckt. Diese ist im Juni 2017 in eine ETA (European Technical Assessment) übergegangen. Die Strohbaurichtlinie des FASBA (SBR 2019) dient allen am Bau Beteiligten als Regelwerk für die Qualitätssicherung und fachgerechte Ausführung der Strohbauweise.
Das Seminar wird von der Bildungswerkstatt für nachhaltige Entwicklung e.V. (BiWeNa) in pädagogischer Verantwortung des Vereins niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V. (VBN) angeboten.