Internationale Tagung des Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt Universität zu Berlin
Gesellschaftliche Naturverhältnisse und globale Umweltkrise
Der menschengemachte Klimawandel beschäftigt Wissenschaft und Politik seit Jahrzehnten und kommt immer mehr im Recht an. Gesellschaftliche Naturverhältnisse haben sich seit der Industrialisierung in einem Ausmaß verändert, das globales (Über-)Leben auf der Erde in Frage stellt. Schon zu Beginn der siebziger Jahre wurde mit dem Bericht an den Club of Rome auf die „Grenzen des Wachstums“ verwiesen. Die Organisation der Ökonomie wurde damit schon früh als Treiber für die ökologische Krise benannt. Soziologische Analysen ordnen den drohenden ökologischen Kollaps in den widersprüchlichen Prozess der gesellschaftlichen Modernisierung ein. Feministische Positionen verstehen die gegenderten Hierarchien, die dem Verhältnis von Mensch und Natur zugrunde liegen, als fundamentale Ursache und konkreten Ausdruck der globalen Umweltkrise. Diese Hierarchien setzen sich in Klimapolitik und -recht fort. Gleichzeitig halten feministische Perspektiven Visionen bereit, wie das Mensch-Natur-Verhältnis neu gedacht werden kann.