Das Plastik in unseren Böden und die Folgen für uns
Plastik ist ein beliebter Stoff. Allein im Haushalt werden zahlreiche Kunststoffmaterialien verwendet. Oftmals reicht der Blick in die eigene Küche, um dort die Plastikflut zu erkennen. Dort nicht nur dort lassen sich Kunststoffe finden. Schaut man in die Natur, werden schnell Bilder verdeutlicht, die eine Plastikverunreinigung unterstreichen. Sehr oft kann man Berichte lesen, die von den Kunststoffen in den Meeren berichten. Nur selten werden auch die landwirtschaftlichen Flächen einbezogen, wenn es um die Vermeidung der Kunststoffe geht. Obwohl auch dort Tausende Tonnen Plastik zu finden sind.
Hohe Plastikkonzentration in deutschen Böden
Die NABU hat eine Studie in Auftrag gegeben, welche herausfinden sollte, wie viele Kunststoffe sind in den deutschen Böden und besonders in den landwirtschaftlich genutzten Flächen befinden. Die Resultate sind erschreckend und zugleich besorgniserregend. Mehrt als 13.000 Tonnen Plastik werden jedes Jahr in den Böden nachgewiesen. Und das allein in Deutschland. Die Frage ist: Wie kommen diese Kunststoffe dorthin. Vorwiegend durch Düngungen mit Klärschlamm, Kompost und durch den Einsatz von Agrarfolien. Hier geht es zur Studie.[1]
Erdwürmer verteilen das Plastik in den Böden
Plastik im Boden hört sich im ersten Moment nicht weiter schlimm an. Jedoch sind die Gefahren für Mensch und Tier enorm. Untersuchungen zeigen, dass Kunststoffe eine Gefahr für Pflanzen und Tiere darstellt und damit auch für den Menschen. Größere Organismen wie beispielsweise Regenwürmer oder Erdwürmer nehmen das Kunststoff auf, zerkleinern es in ihren Mägen und scheiden es aus. Dadurch tragen sie zur Verteilung der Kunststoffe im Boden bei. Das hat nicht nur Folgen für die Konzentration im Boden, sondern auch die Tiere leiden darunter. Nimmt ein Erdwurm beispielsweise größere Mengen Plastik auf, kann das sein Immunsystem schwächen und trägt dazu bei, dass die Tiere ein geringeres Wachstum aufweisen.[2]
Kunststoffe verändern die Bodenstruktur
Was hat Plastik für Auswirkungen auf den Boden. Zum einen verunreinigt es den Boden und gibt unter Umständen schädliche Substanzen an ihn ab. Zum anderen kann die Bodenstruktur verändert werden. Das heißt die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Bodens. Das wiederum hat einen direkten Einfluss auf das Pflanzenwachstum. Eine aktuelle Studie aus Cambridge zeigt beispielsweise, dass Plastik im Boden den pH-Wert verändert. Das kann eine Auswirkung auf die Keimungsrate und das Wachstum verschiedener Pflanzen haben.
Eine Gefahr stellen auch die Stoffe dar, die dem Plastik zugeführt werden. Kunststoff besteht aus verschiedenen Substanzen. Gelangen diese in den Boden, weil sich das Kunststoff auflöst oder ausgewaschen wird, kann es zu einer Veränderung der chemischen Zusammensetzung kommen. Welche genauen Auswirkungen das auf Pflanzen und Tiere hat, wird aktuell noch untersucht.[2]
Vom Boden auf unsere Teller
Es ist grundsätzlich denkbar, dass Plastik aus dem Erdboden durch die Pflanzen auf unsere Teller gelangt. Es können beispielsweise Nanopartikel, die aus dem Kunststoff bestehen, durch Pflanzen aufgenommen werden, was dann wiederum eine direkte Folge auf den Menschen hat. Wie große die Folgen für den Menschen und die Umwelt sind, das lässt sich so noch nicht genaue beziffern. Jedoch sollte ein Umdenken erfolgen, wenn es um die Entsorgung der Kunststoffe, deren Herstellung und Verwendung geht.
[1] www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/ressourcenschonung/kunststoffe-und-bioplastik/29998.html
[2] www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/ressourcenschonung/kunststoffe-und-bioplastik/30003.html